Allgemein

Mit dem Begriff Spam bezeichnet man im Internet unerwünschte Massen-Email. Das Spamming nimmt inzwischen immer größere und kriminellere Ausmaße an: Adresssammler verkaufen in großem Stil Email-Adressen an die Spammer, die oft in Übersee sitzen und mit häufig wechselnden, gefälschten Absendern operieren.

Oft befinden sich in den betreffenden Mails Links zu Webseiten, auf denen sich selbsttätig ein Dialer herunterlädt. Manchmal wird der Download einer Sicherheitssoftware empfohlen, auch in solchen Fällen handelt es sich oft um einen Dialer (siehe auch Hoaxes). Das Versenden von Massen-Emails und Newslettern erfolgt automatisiert: wenn von 1000 Adressaten nur einer dem betreffenden Link folgt, ist dies schon rentabel für die Spammer.

Schutz vor Adressensammlern

Adressensammler gelangen auf unterschiedliche Weise an unsere Email-Adresse. Auf vielen Webseiten muss man sich mit einer gültigen Email-Adresse registrieren, so z.B. um einen bestimmten Service nutzen, oder sich kostenlos eine Software herunterladen zu können. Es reicht, dass die Adresse nur ein einziges Mal weitergegeben wird, schon landet man in der Datenbank eines Spammers und wird mit Werbemüll beglückt. Nicht immer lässt es sich ganz vermeiden, seine Adresse in solchen Fällen anzugeben; es empfiehlt sich, sich für diesen Zweck einen zweiten Email-Account anzulegen, sowie über Filterregeln die Mail an diese Adresse zu löschen oder in einen separaten Ordner auszusortieren (da man manchmal auch an diese Adresse noch relevante Email erhält).

Webmaster stehen vor dem besonderen Problem, eine Emailadresse auf ihrer Webseite anzugeben, die dann von Adressen sammelnden Bots aufgegriffen wird, um sie in eine Spammer-Datenbank einzuspeisen. Ebenso bleiben die Angabe von Emailadressen in Foren und Gästebüchern diesen automatisierten Programmen, die gierig das Web abgrasen, nicht verborgen. Nun kann man die Adresse verschlüsseln oder Weise maskieren, wie z.B. als meinname~at~meinedomain~dot~de – es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, bis die Bots auch diese alternativen Formen der Adressierung dechiffrieren können. Darüberhinaus muss die Adresse auch vom menschlichen Nutzer in ihre ursprüngliche Form zurückversetzt werden, was dazu führen kann, dass die Adresse erst gar nicht genutzt wird. Die Emailadresse als Grafik ist von einem Bot nicht lesbar - vorausgesetzt, man verzichtet darauf, diese als anklickbaren Link zu realisieren, denn dann stünde die Adresse immer noch im Quelltext. Da auch das Abtippen einer Adresse für Besucher der Webseite eine gewisse Hürde darstellt, kann man als Alternative ein Formular einbinden. Es sollte sich allerdings um kein mailto-Formular handeln, da auch hier die Ziel-Adresse im Quelltext einlesbar ist.

Maßnahmen gegen Spam

Erhält man Spam, so sollte man in keinem Fall direkt darauf antworten. In den meisten Fällen sind die Absender gefälscht; in Fällen, in denen dies nicht der Fall ist, dient dies häufig der Überprüfung, ob die Adresse des Gespammten auch wirklich genutzt wird. Mit andern Worten: klickt man bei einem Newsletter, den man nicht bestellt hat, unten auf den "unsubscribe"-Link, um diesen abzubestellen, bekommt man in Folge noch mehr Spam. Ebenso sollte man keinen Links folgen zu Webseiten, auf denen beispielsweise der Download eines kostenlosen Sicherheitspatches angeboten wird, in der Regel handelt es sich hierbei um Hoaxes.

Möchte man dennoch gegen den Spammer vorgehen, so bleibt einem, den betreffende Mail-Provider darüber zu benachrichtigen, über den die betreffende Spam gegangen ist (für derlei Beschwerden gibt es eigene Adressen, häufig in der Form abuse@...).

Filter gegen Spam

Viele Email-Programme bieten die Möglichkeit, eingehende Mail nach selbstdefinierten Regeln zu filtern. Besonders Pegasus Mail zeichnet sich hier durch eine Fülle von Möglichkeiten aus (unter Extras, Filterregeln); aber auch bei anderen Programmen kann man seine Email nach verschiedenen Kriterien sortieren, bei Outlook z.B. mithilfe des Regel-Assistenten (erreichbar über das Menü Extras), bei Outlook Express unter Nachrichtenregeln (ebenfalls im Menü Extras).

Zur Aussortierung von Spam anhand der Absender sind Filterregeln oft unzureichend, da die (gefältschten) Absender ständig wechseln. Am besten eignen sich noch die Betreffszeilen für die Erstellung von Regeln. Allerdings muss man auch hier das Regelwerk immer wieder von neuem anpassen, da die Betreffszeilen von Spam immer raffinierter werden: Fasst man die Regeln zu eng, so läuft man Gefahr, auch wichtige Post auszusortieren; fasst man die Regeln dagegen zu weit, so kommen zu viele Spam-Mails durch den Filter. Sehr effektiv sind Filterregeln, um die ungebeteten, belästigenden Mails eines einzelnen realen Absenders zu filtern. Bei Pegasus Mail 4 z.B. wählt man hierzu Filterregeln für neue Post, und klickt auf Neue Regel. Danach wählt man Kopfeinträge, markiert von sowie Absender, trägt unter Enthält diesen Text den Absender des spammenden Exfreundes ein und wählt den Eintrag Löschen unter Dann starte folgende Aktion. Wenn man abschließend mit Ok bestätigt hat sowie im Fenster Filterregeln für neue Post vor dem Schließen noch den Button Speichern betätigt hat, entschwinden künftig eingehende Mails des unliebsamen Absenders unmittelbar ins Datennirvana.

Im Email-Client Mozilla Thunderbird (siehe Email-Links) ist ein Junk-Mail-Filter integriert, den man trainieren kann (ein sogenannter Bayes-Spam-Filter): Mails, die Thunderbird nicht als Spam erkannt hat, markiert man mit einem einfachen Klick, und bei fälschlicherweise als Spam identifizierten Mails entfernt man auf gleiche Weise die Markierung. Anhand der Korrekturen lernt der Filter eigenständig, Spam besser zu erkennen.